Sonntag, Oktober 11, 2009

Multimediale Chronologie der Krise

Die Nachrichtenagentur Reuters bietet auf Ihrer Website unter dem Titel "Times of Crisis" ein beeindruckendes, multimediales Web-Dossier zur globalen Wirtschaftskrise an.

Seit am 15. September 2008 die Investmentbank "Lehmann Brothers" Konkurs angemeldet hat, haben Firmenpleiten, Kursstürze an den Börsen, Arbeitslosigkeit, staatliche Hilfen, und vieles mehr die Berichterstattung geprägt. In einem solchen Ausmaß, dass selbst Interessierte den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. Wann geschah was im zeitlichen Ablauf dieses weltweiten Wirtschaftsabschwungs?

"Times of Crisis" hilft die Übersicht zu behalten. Agenturmeldungen, Texte, Fotos und Videos sind chronologisch angeordnet. Die umfangreichen Web-Applikation lässt sich über einen Kalender und Filter (Geld, Hilfsmaßnahmen, Arbeit, ...) navigieren.

Reuters ist mit "Times of Crisis"ein gutes Anwendungsbeispiel gelungen, wie die ureigenen Möglichkeiten online zu berichten (non linear, multimedia, interaktiv) helfen, eine der wesentlichen Aufgaben im Journalismus zu erfüllen: Daten und Fakten nicht nur aktuell berichten, sondern Daten und Fakten für den User aufbereiten und Zusammenhänge herstellen.

1 Kommentar:

Marcus Bösch hat gesagt…

Ich habe leider gar keine Lust, da auch nur irgendwas zu klicken. Tut mir Leid. Ein Video am Anfang: Das gefällt mir. Das ist aber viel zu lang. Ich würde gerne schnell in diesem Video navigieren können. Wie wäre es mit einer Unterteilung in kleine Kapitel auf der Video-Timeline? Die interactive Timeline dann selbst besteht aus gefühlten 20.000 Kästchen. Die Artikel, die man dann findet, sind bisweilen Agenturtexte ohne Links und ohne Bilder. Masse ist aber nicht gleich Klasse. Weniger ist mehr. Und die Filterfunktion hilft mir auch nicht wirklich weiter. Das ganze sieht nach einer Fleißarbeit aus. Mehr Konzeption und eine stringente Erzählweise hätten dem ganzen aber gut getan. Da mag sich sehr viel - bestimmt auch guter - Content finden und lesen lassen. Einzig: Das wird - da bin ich mir sicher - kaum jemand machen. Oder doch?