Und noch einmal ein - zumindest vordergründig - Technikbeitrag, noch einmal zum Fernsehen auf Mobiltelefonen. DVB-H ist ja nun in Österreich empfangbar - zumindest in den vier Austragungsstätten der Fußball-EM, in Wien, Salzburg, Innsbruck und Klagenfurt. Zur Zeit sind es 14 Fernseh- und fünf Radioprogramme . Bei drei Providern, bei zweien davon bis Ende des Jahres kostenlos. Dann zum Preis von neun Euro pro Monat.
Warum aber soll der mobile Fernsehkonsument Geld für eine Leistung bezahlen, die er im beinahe selben Umfang und an viel mehr Orten kostenlos empfangen kann? Über DVB-T nämlich. Das digitale Antennenfernsehen ist zum einen kostenlos, zum zweiten schon in weiten Teilen Österreichs empfangbar und drittens bietet es - zumindest im Norden des Bundeslandes Salzburg - nicht nur die sechs Fensehprogramme vom Sender Gaisberg, sondern auch noch zwölf deutsche, öffentlich-rechtliche Programme vom Sender Untersberg.
Einzige Voraussetzung ist ein entsprechendes Mobiltelefon, das DVB-T empfangen kann. Die sind noch Mangelware (zum Zeitpunkt, an dem ich diesen Beitrag schreibe, gibt es gerade ein einziges geeignetes Modell auf dem Markt!).
Warum also Geld für DVB-H-Empfang ausgeben? Das würde nur Sinn machen, wenn dafür Programme angeboten würden, die speziell auf das Nutzungsverhalten von Fernsehen auf Mobiltelefonen abgestimmt wären.
Diese Programme gibt es zur Zeit nicht. Weil Sie angeblich zu teuer sind. Es wurde also eine neue Vertriebsschiene für Fernsehen geschaffen, ohne dass die dafür passenden Inhalte angeboten werden. Sollte DVB-H vom Konsumenten nicht angenommen werden, heißt es hoffentlich nicht, dass Fernsehen für das Mobiltelefon gescheitert ist. Was der Konsument tatsächlich abgelehnt hat, sind Fernsehsendungen, die fürs "große" Fernsehen poduziert und nur auf die Größe eines Handydisplays zusammengequetscht wurden.
Fernsehprogramme für Handys sehen anders aus ...
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Freitag, Juni 13, 2008
Donnerstag, Juni 12, 2008
Das Wunder von A1: HDTV fürs Handy
Ich wollte es nicht glauben und rief daher die Serviceline von A1 an (0800 664 664). Die junge, ausgesprochen freundliche junge Dame, die sich um meine Wünsche bemühte, bestätigte das Unglaubliche: A1 bietet bietet in seiner "Shopworld" - die Broschüre lag heute einer Tageszeitung bei - hochauflösendes Fernsehen für Mobiltelefone an!
"Ja", sagte die freundliche Stimme in der Serviceline, HD Mobile TV von A1, wie in der Broschüre auf Seite sechs getitelt wird, bedeute "High Definition Mobile TV von A1". "Mobiles Fernsehen erleben Sie immer und überall in gestochen scharfer Bild- und Tonqualität," wiederholt die freundliche Stimme den Text aus der Broschüre, in der eine Zeile tiefer noch einmal bestätigt wird: "Alle 31 Spiele der UEFA EURO 2008 in HD Qualität anschauen. Und auch auf der A1 Website finde ich diese Information.
Das Wunder von A1: Der Mobiltelefonieanbieter schafft es, hochauflösendes Fernsehen auf einen Handybildschirm mit 320 x 240 Pixel zu quetschen.
Oder ist es nur ein plumper Werbegag, der A1 auf Käufer hoffen lässt, die das Modewort HD gehört haben, aber nicht wissen, was hochauflösendes Fernsehen ist.
Die nicht wissen, dass HDTV der digitale Fernsehstandard für möglichst große Fernseher ist. HDTV wird als "HD ready" mit 1280 x 720 Bildpunkten und als "full HD" mit 1920 x 1080 Bildpunkten geliefert.
Für Mobiltelefonie ist allerdings ein anderer Standard zuständig: DVB-H für Handy-Bildschirme mit 320 x 240 Bildpunkten.
HD, also hochauflösendes Fernsehen, für Handys gibt es also gar nicht. Es ist ein Werbegag. Wenn nicht - ja wenn nicht A1 das Wunder schafft ...
"Ja", sagte die freundliche Stimme in der Serviceline, HD Mobile TV von A1, wie in der Broschüre auf Seite sechs getitelt wird, bedeute "High Definition Mobile TV von A1". "Mobiles Fernsehen erleben Sie immer und überall in gestochen scharfer Bild- und Tonqualität," wiederholt die freundliche Stimme den Text aus der Broschüre, in der eine Zeile tiefer noch einmal bestätigt wird: "Alle 31 Spiele der UEFA EURO 2008 in HD Qualität anschauen. Und auch auf der A1 Website finde ich diese Information.
Das Wunder von A1: Der Mobiltelefonieanbieter schafft es, hochauflösendes Fernsehen auf einen Handybildschirm mit 320 x 240 Pixel zu quetschen.
Oder ist es nur ein plumper Werbegag, der A1 auf Käufer hoffen lässt, die das Modewort HD gehört haben, aber nicht wissen, was hochauflösendes Fernsehen ist.
Die nicht wissen, dass HDTV der digitale Fernsehstandard für möglichst große Fernseher ist. HDTV wird als "HD ready" mit 1280 x 720 Bildpunkten und als "full HD" mit 1920 x 1080 Bildpunkten geliefert.
Für Mobiltelefonie ist allerdings ein anderer Standard zuständig: DVB-H für Handy-Bildschirme mit 320 x 240 Bildpunkten.
HD, also hochauflösendes Fernsehen, für Handys gibt es also gar nicht. Es ist ein Werbegag. Wenn nicht - ja wenn nicht A1 das Wunder schafft ...
Sonntag, Mai 04, 2008
Fernsehen in der Hosentasche
Viel ist in den Tagen vor der Fußball-Europameisterschaft, die im Juni in Österreich und in der Schweiz ausgetragen wird, die Rede von Fernsehen auf dem Handy. Auch in Österreich soll dieser neue Distributionskanal für bewegte Bilder, vulgo Fernsehen, unter dem Namen DVB-H als kommerzielles Service angeboten werden. Die Rundfunk-Regulierungsbehörde RTR jedenfalls hat die Lizenz vergeben und zwar an den internationalen Rundfunk-Dienstleister Media Broadcast, der die ORS - sie betreut unter anderem die mehr als 700 Sender des ORF - an Bord geholt hat.
Das ist die Ausgangssituation in Österreich. Dahingestellt bleibt zum jetzigen Zeitpunkt, wie viele Konsumenten - Early Adopters ist wohl die passendere Bezeichnung - DVB-H empfangen können und wollen, wenn es denn im Juni angeboten wird. Die Skepsis der Österreicher gegenüber Fernsehen auf dem Mobiltelefon ist groß. Denn erstens wird es kostenpflichtig sein und zweitens sind geeignete Endgeräte nicht nur in Österreich noch Mangelware. Aber drittens geben sich die, die mit DVB-H ein Geschäft machen wollen, mehr als zuversichtlich: Bis 2011 rechnen sie mit 500 Millionen Handy-TV-Benutzern weltweit.
Sie merken es bereits: Wenn von DVB-H und seiner Einführung die Rede ist, dann werden technische und wirtschaftliche Argumente ins Treffen geführt. Selten wird über die Inhalte gesprochen, über Programme und Sendungen, die den technischen Anforderungen und dem unterschiedlichen Nutzungsverhalten von DVB-H entsprechen. Aber gerade die Verfügbarkeit von Fernsehinhalten, die auf diese Anforderungen zugeschnitten sind, werden meiner Meinung nach über den wirtschaftlichen Erfolg von DVB-H entscheiden:
Für Handyfernsehen während der EURO 08 sind 15 TV-Programme geplant, genannt werden jene des ORF, von ATV und die wichtigsten deutschen Sender. Zumindest diese Sender liefern also Programm für Fernsehgeräte in gewohnter Größe. Fürs Handyfernsehen wird das Bild nur "klein gerechnet".
Ob das für eine Erfolgstory Handyfernsehen ausreicht? Fernsehen auf dem Mobiltelefon läuft Gefahr, dass es von den Konsumenten nicht akzeptiert wird, weil Inhalte angeboten werden, die nicht für die kleinen Displays, die stark komprimierten Datenströme und die speziellen Nutzungsbedingungen konzipiert und produziert wurden.
Das ist die Ausgangssituation in Österreich. Dahingestellt bleibt zum jetzigen Zeitpunkt, wie viele Konsumenten - Early Adopters ist wohl die passendere Bezeichnung - DVB-H empfangen können und wollen, wenn es denn im Juni angeboten wird. Die Skepsis der Österreicher gegenüber Fernsehen auf dem Mobiltelefon ist groß. Denn erstens wird es kostenpflichtig sein und zweitens sind geeignete Endgeräte nicht nur in Österreich noch Mangelware. Aber drittens geben sich die, die mit DVB-H ein Geschäft machen wollen, mehr als zuversichtlich: Bis 2011 rechnen sie mit 500 Millionen Handy-TV-Benutzern weltweit.
Sie merken es bereits: Wenn von DVB-H und seiner Einführung die Rede ist, dann werden technische und wirtschaftliche Argumente ins Treffen geführt. Selten wird über die Inhalte gesprochen, über Programme und Sendungen, die den technischen Anforderungen und dem unterschiedlichen Nutzungsverhalten von DVB-H entsprechen. Aber gerade die Verfügbarkeit von Fernsehinhalten, die auf diese Anforderungen zugeschnitten sind, werden meiner Meinung nach über den wirtschaftlichen Erfolg von DVB-H entscheiden:
- Das Bild auf dem Mobiltelefon (320 x 240 Bildpunkte) ist um den Faktor fünf kleiner als auf dem herkömmlichen Fernsehgerät (720 x 576 Bildpunkte). Kameraeinstellungen und Insertgrößen müssen auf diese technische Vorgabe Rücksicht nehmen; denn bei Supertotalen, wahrscheinlich schon bei Totalen ist auf dem Handydisplay nicht mehr viel bis nichts mehr zu erkennen.
- Der Datenstrom, der Fernsehprogramme auf das Mobiltelefon liefert, ist weitaus stärker komprimiert als bei PAL-Fernsehen über DVB-T oder DVB-S und daher viel anfälliger für Artefakte bei raschem Bildwechsel. Die Kameraführung muss darauf Rücksicht nehmen.
- Der Konsument nutzt Fernsehen am Handy viel kürzer als herkömmliches Fernsehen; 20-minütige Nachrichtensendungen werden zu lang sein, ebenso wie wie Spielfilme mit zwei Stunden Länge.
- Fernsehen auf dem Handy wird in anderer Umgebung genutzt als klassisches Fernsehen; z.B. in der U-Bahn und nicht im privaten Umfeld des Wohnzimmers.
Für Handyfernsehen während der EURO 08 sind 15 TV-Programme geplant, genannt werden jene des ORF, von ATV und die wichtigsten deutschen Sender. Zumindest diese Sender liefern also Programm für Fernsehgeräte in gewohnter Größe. Fürs Handyfernsehen wird das Bild nur "klein gerechnet".
Ob das für eine Erfolgstory Handyfernsehen ausreicht? Fernsehen auf dem Mobiltelefon läuft Gefahr, dass es von den Konsumenten nicht akzeptiert wird, weil Inhalte angeboten werden, die nicht für die kleinen Displays, die stark komprimierten Datenströme und die speziellen Nutzungsbedingungen konzipiert und produziert wurden.
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