Die Multimedia-Illustrierte INFOSAT berichtet über die Marktanteile 2009 von Deutschlands Fernsehsendern (im Vergleich zu 2008). Grundlage dafür sind die Zahlen der GfK-Fernsehforschung in Nürnberg bei den Gesamtzuschauern ab drei Jahren:
1. ARD................ 12,7 % (- 0,7 %)
2. RTL................ 12,5 % (+ 0,7 %)
....ZDF................ 12,5 % (- 0,6 %)
4. Sat 1............... 10,4 % (+ 0,1 %)
5. Pro Sieben........ 6,6 % (0,0 %)
6. VOX.................. 5,4 % (0,0 %)
7. Kabel eins......... 3,9 % (+ 0,3 %)
....RTL 2................ 3,9 % (+ 0,1 %)
9. Super RTL.......... 2,5 % (+ 0,1 %)
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Mittwoch, Dezember 30, 2009
Sonntag, November 15, 2009
Anspruch und Wirklichkeit
In diesem Herbst wird viel nachgedacht über und viel gefordert für den Qualitätsjournalismus. Im Herbst haben die Medienmanager, Medienfachleute und Medienvordenker offensichtlich Zeit, um sich mit dem auseinander zusetzen, was gerne unter Medienkrise subsumiert wird: Rückgang bei den Werbeeinnahmen, Abwanderung der Rezipienten von den alten Medien, Verfall der Qualität in den journalistischen Produkten ...
Der Anspruch der Idealisten ...
So folgten 7000 der euphemistischen Abkürzung MUT (Medien und Transformation) zu den Münchner Medientage. Vor allem den Printmedien empfahlen die Fachleute, sie mögen sich doch auf die zentralen Elemente des Qualitätsjournalismus besinnen, auf gründliche Recherche, Analyse und Hintergrundberichterstattung. Am selben Tag berichtete newsroom.de, dass viele Verlage mit weiteren Sparmaßnahmen auf die Medienkrise reagieren werden - nach einer Studie wolle die Hälfte der befragten Medienhäuser Redaktionen zusammenlegen.
Weniger Redakteure erledigen gleich viel Arbeit wie bisher - diese Tatsache steht im krassen Widerspruch zu der Forderung bei den Medientagen, die Redaktionen mögen sich auf die Elemente des Qualitätsjournalismus besinnen: gründliche Recherche, Analyse und Hintergrundberichterstattung. Der Anspruch der Medientheoretiker und mancher Journalisten und Wirklichkeit der Medienmanager klaffen weit auseinander.
... und die Wirklichkeit der Medienmanager
Das gilt nicht minder für die Ausführungen beim Herbstforum der "Initiative Qualität im Journalismus". "Journalisten müssten selektieren, erklären und profiliert deuten", werden beim IQ-Herbstforum die Eckpfeiler des Qualitätsjournalismus formuliert. Und wieder schlägt sich der Anspruch mit der Wirklichkeit. Drei Wochen später, beim "Monaco Media Forum", nämlich argumentiert Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender des Axel-Springer-Konzerns, in einer Diskussion mit Arianna Huffington: "Die Journalisten machen ihren Job nicht gut genug."
Döpfner lieferte auch gleich die Erklärung mit, was aus seiner Sicht guter Journalismus ist: Es gebe nicht viel, was die Leute wirklich interessiere, sagte er: "Im wesentlichen sind das Sex und Crime". Diese Geschichten müssen laut Döpfner gut erzählt und konsumentenfreundlich aufbereitet mit einfachen Bezahlsystemen zur Verfügung gestellt werden. Dann funktioniert seiner Meinung auch Paid Content.
Von den Ansprüchen der Verfechter des Qualitätsjournalismus als Ausweg aus der Medienkrise sind diese Aussage weit entfernt. Wenn es nach den Aussagen bei den Medientagen in München geht, stellt uns diese Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit vor ein gesellschaftspolitisches Dilemma. Dort wurde nämlich einmal mehr festgestellt, dass sich nur durch Qualitätsjournalismus dauerhaft eine Öffentlichkeit herstellen lasse, die eine unverzichtbare Basis für die Demokratie und den Zusammenhalt in einer zunehmend fragmentierten Gesellschaft darstelle.
Die mediale Wirklichkeit sind aber noch allzu oft Beiträge im Sinne Döpfners inhaltlichem Bekenntnis. Wie dieser, der bei RTL-"Explosiv" über die Wahl der "Miss Obdachlos" in Brüssel ausgestrahlt wurde.


Der Anspruch der Idealisten ...
So folgten 7000 der euphemistischen Abkürzung MUT (Medien und Transformation) zu den Münchner Medientage. Vor allem den Printmedien empfahlen die Fachleute, sie mögen sich doch auf die zentralen Elemente des Qualitätsjournalismus besinnen, auf gründliche Recherche, Analyse und Hintergrundberichterstattung. Am selben Tag berichtete newsroom.de, dass viele Verlage mit weiteren Sparmaßnahmen auf die Medienkrise reagieren werden - nach einer Studie wolle die Hälfte der befragten Medienhäuser Redaktionen zusammenlegen.
Weniger Redakteure erledigen gleich viel Arbeit wie bisher - diese Tatsache steht im krassen Widerspruch zu der Forderung bei den Medientagen, die Redaktionen mögen sich auf die Elemente des Qualitätsjournalismus besinnen: gründliche Recherche, Analyse und Hintergrundberichterstattung. Der Anspruch der Medientheoretiker und mancher Journalisten und Wirklichkeit der Medienmanager klaffen weit auseinander.
... und die Wirklichkeit der Medienmanager
Das gilt nicht minder für die Ausführungen beim Herbstforum der "Initiative Qualität im Journalismus". "Journalisten müssten selektieren, erklären und profiliert deuten", werden beim IQ-Herbstforum die Eckpfeiler des Qualitätsjournalismus formuliert. Und wieder schlägt sich der Anspruch mit der Wirklichkeit. Drei Wochen später, beim "Monaco Media Forum", nämlich argumentiert Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender des Axel-Springer-Konzerns, in einer Diskussion mit Arianna Huffington: "Die Journalisten machen ihren Job nicht gut genug."
Döpfner lieferte auch gleich die Erklärung mit, was aus seiner Sicht guter Journalismus ist: Es gebe nicht viel, was die Leute wirklich interessiere, sagte er: "Im wesentlichen sind das Sex und Crime". Diese Geschichten müssen laut Döpfner gut erzählt und konsumentenfreundlich aufbereitet mit einfachen Bezahlsystemen zur Verfügung gestellt werden. Dann funktioniert seiner Meinung auch Paid Content.
Von den Ansprüchen der Verfechter des Qualitätsjournalismus als Ausweg aus der Medienkrise sind diese Aussage weit entfernt. Wenn es nach den Aussagen bei den Medientagen in München geht, stellt uns diese Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit vor ein gesellschaftspolitisches Dilemma. Dort wurde nämlich einmal mehr festgestellt, dass sich nur durch Qualitätsjournalismus dauerhaft eine Öffentlichkeit herstellen lasse, die eine unverzichtbare Basis für die Demokratie und den Zusammenhalt in einer zunehmend fragmentierten Gesellschaft darstelle.
Die mediale Wirklichkeit sind aber noch allzu oft Beiträge im Sinne Döpfners inhaltlichem Bekenntnis. Wie dieser, der bei RTL-"Explosiv" über die Wahl der "Miss Obdachlos" in Brüssel ausgestrahlt wurde.

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Qualität
Freitag, November 21, 2008
Kahlschlag III
17.11.2008: Der "Guardian" berichtet, dass innerhalb von nur einer Woche in Medienbetrieben - Print und elektronisch - in Großbritannien mehr als 2300 Arbeitsplätze gestrichen wurden, unter anderem in so bekannten Firmen wie Virgin Media, ITV und Channel 4. Als Grund für die Einsparungen nennen die Medienunternehmen den Rückgang der Werbeeinnahmen.
19.11.2008: Der Verlag Gruner + Jahr kündigt an, dass er seine Wirtschaftstitel "Capital", "Impulse" und "Börse Online" ab März 2009 in Hamburg produziert wird. Die bisherigen Produktionsstandorte in Köln und München werden aufgelassen, die bisherigen 110 Mitarbeiter der drei Publikationen werden gekündigt.
21.11.2008: Bei der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) werden im Jahr 2009 zehn Prozent der 4100 Arbeitsplätze gestrichen. Davon betroffen seien auch einige der 3000 Journalisten des Unternehmens, berichtet der "Standard". AP leidet unter dem Einnahmeverlust durch die US-Zeitungsverlage, die sich in einer wirtschaftlichen Krise befinden.
19.11.2008: Der Verlag Gruner + Jahr kündigt an, dass er seine Wirtschaftstitel "Capital", "Impulse" und "Börse Online" ab März 2009 in Hamburg produziert wird. Die bisherigen Produktionsstandorte in Köln und München werden aufgelassen, die bisherigen 110 Mitarbeiter der drei Publikationen werden gekündigt.
21.11.2008: Bei der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) werden im Jahr 2009 zehn Prozent der 4100 Arbeitsplätze gestrichen. Davon betroffen seien auch einige der 3000 Journalisten des Unternehmens, berichtet der "Standard". AP leidet unter dem Einnahmeverlust durch die US-Zeitungsverlage, die sich in einer wirtschaftlichen Krise befinden.
Montag, November 10, 2008
Kahlschlag - Fortsetzung
Allein heute, am Montag, 10.11.2008, waren folgende zwei Sachverhalte in den Zeitungen zu lesen. Zwei Entwicklungen, die schön langsam auch die Einrichtung einer deutschsprachigen Version von Newspaper Death Watch rechtfertigten:
Die traditionsreiche Oberösterreichische Rundschau wird von der neuen Eigentümerin, der Moser Holding aus Innsbruck, wegen - wie es heißt "schlechter Ertragslage" - in eine Gratiszeitung umgewandelt. Damit gehen 100 von 250 Arbeitsplätze verloren; die verbleibenden 150 Arbeitnehmer müssen mit beträchtlichen Einkommenseinbußen rechnen. So sollen die Journalisten von ihrem in den für den Arbeitgeber preiswerteren Kollektivvertrag des Gewerbes gezwungen werden. Das bedeutet bis zu 50 Prozent weniger Geld für die Betroffenen. (Einzelheiten dazu)
Die WAZ-Mediengruppe will, so hat es Geschäftsführer Bodo Hombach angekündigt, 30 Millionen Euro pro Jahr einsparen. Vor diesem Hintergrund ist die Redaktionsreform der WAZ für ihre vier Zeitungen in Nordrhein-Westfalen zu sehen: die Ressorts Innen- und Außenpolitik, Wirtschaft, Sport, Kultur, Vermischtes und Fernsehen, die bisher in jeder der vier Tageszeitungen eigenständig betrieben wurden, werden in eine Zentralredaktion zusammen gelegt. Der Chefredakteur spricht von Qualitätsverbesserung; Branchenkenner vermuten, dass mit dieser Zusammenlegung ein Viertel der Redakteure eingespart werden könnten - nämlich 200. (Einzelheiten dazu)
Die traditionsreiche Oberösterreichische Rundschau wird von der neuen Eigentümerin, der Moser Holding aus Innsbruck, wegen - wie es heißt "schlechter Ertragslage" - in eine Gratiszeitung umgewandelt. Damit gehen 100 von 250 Arbeitsplätze verloren; die verbleibenden 150 Arbeitnehmer müssen mit beträchtlichen Einkommenseinbußen rechnen. So sollen die Journalisten von ihrem in den für den Arbeitgeber preiswerteren Kollektivvertrag des Gewerbes gezwungen werden. Das bedeutet bis zu 50 Prozent weniger Geld für die Betroffenen. (Einzelheiten dazu)
Die WAZ-Mediengruppe will, so hat es Geschäftsführer Bodo Hombach angekündigt, 30 Millionen Euro pro Jahr einsparen. Vor diesem Hintergrund ist die Redaktionsreform der WAZ für ihre vier Zeitungen in Nordrhein-Westfalen zu sehen: die Ressorts Innen- und Außenpolitik, Wirtschaft, Sport, Kultur, Vermischtes und Fernsehen, die bisher in jeder der vier Tageszeitungen eigenständig betrieben wurden, werden in eine Zentralredaktion zusammen gelegt. Der Chefredakteur spricht von Qualitätsverbesserung; Branchenkenner vermuten, dass mit dieser Zusammenlegung ein Viertel der Redakteure eingespart werden könnten - nämlich 200. (Einzelheiten dazu)
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Tageszeitung
Samstag, November 08, 2008
Kahlschlag
1. Juli 2008: Die französischen Tageszeitungen "Le Monde" und "Le Figaro" kündigen an mehr als 200 Mitarbeiter, darunter 105 Journalisten, abzubauen, um Personalkosten von 9,4 Millionen Euro zu sparen.
24. Juni 2008: Der Deutsche Journalisten Verband protestiert gegen den Eigentümer der Berliner Zeitung, den Finanzinvestor David Montgomery: "Wenn, wie geplant, allein bei der Berliner Zeitung 40 von 130 Redakteursstellen wegfallen sollen, verkommt das Blatt zum Sammelsurium von Agenturmeldungen".
16. Juli 2007: Die neuen Eigentümer des Medienkonzerns ProSiebenSat1, die Finanzinvestoren KKR und Permira, drängen auf eine Erhöhung der Rendite von 22,2 auf 30 Prozent im Jahr 2008. Als Folge werden werden "rund 250 Arbeitsplätze im Bereich des Informationsjournalismus vernichtet."
Drei Beispiele aus den vergangenen zwölf Monaten. Aus einem Beitrag der "Neuen Zürcher Zeitung Online" geht hervor, dass diese nur die Spitze des Eisbergs sind - in Europa,vor allem aber in den USA, wo die Auflagezahlen der Tageszeitungen stark schrumpfen - von März bis September 2008 um 4,6 Prozent : "Der Auflagenrückgang, das Abwandern von Anzeigen, die Billigkonkurrenz im Internet, die anhaltend hohen Kosten des Print-Gewerbes und die oft schwindelerregend hohe Verschuldung vor allem der US-Unternehmen gelten als die zentralen Gründe der Abwärtsbewegung."
Die Aasgeier beziehen Position: Newspaper Death Watch publiziert penibel, welche Tageszeitung in den USA mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hat und wie viele journalistische Mitarbeiter entlassen muss. Schadenfroher Untertitel der Website: "Chronik des Niedergangs von Zeitungen und der Wiedergeburt des Journalismus".
24. Juni 2008: Der Deutsche Journalisten Verband protestiert gegen den Eigentümer der Berliner Zeitung, den Finanzinvestor David Montgomery: "Wenn, wie geplant, allein bei der Berliner Zeitung 40 von 130 Redakteursstellen wegfallen sollen, verkommt das Blatt zum Sammelsurium von Agenturmeldungen".
16. Juli 2007: Die neuen Eigentümer des Medienkonzerns ProSiebenSat1, die Finanzinvestoren KKR und Permira, drängen auf eine Erhöhung der Rendite von 22,2 auf 30 Prozent im Jahr 2008. Als Folge werden werden "rund 250 Arbeitsplätze im Bereich des Informationsjournalismus vernichtet."
Drei Beispiele aus den vergangenen zwölf Monaten. Aus einem Beitrag der "Neuen Zürcher Zeitung Online" geht hervor, dass diese nur die Spitze des Eisbergs sind - in Europa,vor allem aber in den USA, wo die Auflagezahlen der Tageszeitungen stark schrumpfen - von März bis September 2008 um 4,6 Prozent : "Der Auflagenrückgang, das Abwandern von Anzeigen, die Billigkonkurrenz im Internet, die anhaltend hohen Kosten des Print-Gewerbes und die oft schwindelerregend hohe Verschuldung vor allem der US-Unternehmen gelten als die zentralen Gründe der Abwärtsbewegung."
Die Aasgeier beziehen Position: Newspaper Death Watch publiziert penibel, welche Tageszeitung in den USA mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hat und wie viele journalistische Mitarbeiter entlassen muss. Schadenfroher Untertitel der Website: "Chronik des Niedergangs von Zeitungen und der Wiedergeburt des Journalismus".
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